Die vier Arten von Reaktionen
Die Figuren aus der Kategorie der Reaktionen zeigen vielfältige Handlungen, mit denen Menschen auf äußere Impulse reagieren. Genau genommen reagiert man immer auf Gefühle und Gedanken, mit denen eine Situation wahrgenommen und interpretiert wird.
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Anstatt von Reaktionen könnte man auch von Lösungsversuchen, Bewältigungsstrategien oder Coping- Mechanismen sprechen. In unserer Magnetbox „Das innere Team“ nutzen wir die Technik der Externalisierung und bezeichnen die Reaktionen als „Beschützer-Anteile“. Für die App haben wir jedoch den Begriff „Reaktion“ gewählt, um einen auch für jüngere Kinder verständlichen Ausdruck zu verwenden und die Anwendung für alle so einfach wie möglich zu halten.
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Bei allen Reaktionen gilt: die Menge macht das Gift.
In Maßen eingesetzt können alle Reaktionen auch positive Strategien darstellen. Problematisch werden sie, wenn sie zu einseitig oder zu stark ausgeprägt auftreten.

Problemlösende Reaktionen
Problemlösende, ausgeglichene oder kompetente Reaktionen verkörpern die sozialen und personalen Ressourcen einer Person.
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Diesen Reaktionen ist gemeinsam, dass sie auf Herausforderungen und Konflikte angemessen, flexibel und mit dem richtigen Maß an Emotion und Vernunft reagieren.
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Ein wichtiges Ziel in Therapie und Beratung ist, diese konstruktiven und reifen Reaktionen zu fördern und ihren Einfluss zu vergrößern.

Kommunizieren,
zuhöhren oder
sich erklären können
Planen,
vorausdenken,
Umsetzen
Spaß haben,
sich entspannen,
frei sein
Empathisch,
rücksichtsvoll oder
aufmerksam sein
sich spüren und verstehen,
sich selbst regulieren
Kämpferische Reaktionen
Mit kämpferischen oder dominierenden Reaktionen versuchen Menschen, sich zu behaupten, indem sie Probleme direkt angehen und sich bemühen, die Situation zu den eigenen Gunsten zu beeinflussen. Dabei lassen sie häufig die nötige Diplomatie vermissen.
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Klient:innen mit starken kämpferischen Reaktionen müssen lernen, die eigenen Wünsche mit denen von anderen Personen zu koordinieren.

Streiten,
Schuld zuweisen oder
Angreifen
Provozieren,
beleidigen oder
pöbeln
Einen Wutanfall bekommen,
schreien, schlagen,
ausrasten
Tricksen,
lügen,
manipulieren

sich wichtig machen,
sich aufblasen oder
in den Mittelpunkt stellen
Angeben,
aufschneiden,
flirten, verführen
Dominieren,
bestimmen,
beherrschen wollen
übermäßig Diskutieren,
Rechthaben wollen,
an die Wand reden
Bocken,
Trotzen,
Verweigern
Vermeidende Reaktionen
Durch vermeidende Reaktionen versuchen Menschen, sich vor schlechten Gefühlen zu bewahren. Sie verdrängen oder bagatellisieren Probleme und lenken von unangenehmen Gefühlen und Gedanken ab.
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Klient:innen mit ausgeprägten vermeidenden Reaktionen müssen lernen, sich selber zu spüren, Schwierigkeiten anzuerkennen und sich Problemen aktiv zu stellen.

Bagatelisieren,
Rationalisieren,
sich etwas schön reden
Ignorieren,
Leugnen,
Vergessen
Tagträumen,
Abwesend sein,
in Phantasien flüchten
Dissoziieren,
sich abschalten
Suchtverhalten,
exzessive Aktivitäten,
​Frustessen

Dramatisieren,
Externalisieren,
sich zum Opfer stilisieren
Somatisieren,
sich krank fühlen
sich dumm stellen,
sich klein machen,
übertriebene Hilflosigkeit
Jammern,
Klagen,
Lamentieren
Überaktivität,
Workaholic,
hektisch agieren
Unterordnende Reaktionen
Menschen mit ausgeprägten unterordnenden Reaktionen fallen häufig nicht auf, da sie sich (zu sehr) an die Umwelt anpassen. Sie reagieren auf Probleme, indem sie die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zurückstellen und sich im vorauseilenden Gehorsam den Wünschen der anderen unterordnen.
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Diese Klient:innen müssen lernen, ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse wahrzunehmen und zu kommunizieren.

Sich (über)anpassen,
blinder Gehorsam
Schmeicheln,
sich unterordnen,
people pleasing
Grübeln,
sich sorgen,
Perfektionismus​
Helfersyndrom,
sich übernehmen,
sich aufopfern